Tal

Tal
Tal [ta:l], das; -[e]s, Täler ['tɛ:lɐ]:
1. mehr oder weniger lang gestreckter Einschnitt in der Erdoberfläche; tiefer liegendes Gelände, besonders zwischen Bergen:
ein enges, tiefes, weites Tal.
Zus.: Flusstal, Gebirgstal, Seitental, Wiesental.
2. <ohne Plural> Gesamtheit der Bewohner und Bewohnerinnen eines Tals (1): das ganze Tal kam zu der Feier.

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Tal 〈n. 12u
I 〈zählb.〉
1. meist durch ein fließendes Gewässer od. durch Gletscher entstandener, langgestreckter Einschnitt in der Erdoberfläche (Fluss\Tal)
2. 〈fig.〉 Tiefpunkt, schlechte Situation
● über Berg und \Tal wandern; auf dem Grund des \Tales ● das \Tal verengt sich, weitet sich ● ein breites, enges, weites \Tal; ein dunkles, einsames, liebliches, stilles \Tal ● der Fluss schlängelt sich durch das \Tal; dieses Dorf liegt tief im \Tal; ins \Tal hinabschauen, hinabsteigen; die Sennen treiben das Vieh im Herbst ins \Tal hinab; die Wirtschaft, die Konjunktur befindet sich in einem \Tal 〈fig.〉; zu \Tal; zu \Tal fahren
II 〈unz.〉 Gesamtheit der Einwohner eines Tals ● das ganze \Tal wusste Bescheid
[<ahd. tal <got. dal; zu idg. *dhel- „Biegung, Wölbung“]

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Tal: Symbol für Talose in Polysaccharidformeln.

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Tal , das; -[e]s, Täler, (dichter.:) -e [mhd., ahd. tal, eigtl. = Biegung, Vertiefung, Senke]:
1. (in der Regel durch einen Wasserlauf hervorgerufener) tiefer Einschnitt in der Erdoberfläche von mehr od. weniger großer Längenausdehnung:
ein enges, tiefes T.;
das T. verengt sich, öffnet sich;
über Berg und T.;
das Vieh ins T./zu T. treiben;
Ü die Wirtschaft befindet sich in einem T. (hat schlechte Konjunktur);
T. der Tränen (geh.; die Welt mit ihrem Leiden).
2. <o. Pl.> Gesamtheit der Bewohner eines Tals (1):
das ganze T. war da.

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I
Tal
 
[althochdeutsch tal, eigentlich »Vertiefung«], Geographie: lang gestreckte, nach einer Seite geöffnete Hohlform mit gleichsinnigem (nicht immer gleichmäßigem) Gefälle. Talähnliche Tiefenlinien, denen das (fluvial entstandene) gleichsinnige Gefälle fehlt, nennt man Talungen. Ein gleichmäßiges (gleichmäßig abnehmendes) Gefälle findet sich besonders in Tälern der humiden Klimabereiche, jedoch wechseln auch hier Talabschnitte stärkeren Gefälles (Talstufen mit Wasserfällen und Stromschnellen) mit solchen schwächeren Gefälles, in denen sich manchmal Talseen (Schaltseen) finden.
 
Alle Täler sind zunächst durch die erodierende Tätigkeit der Flüsse entstanden, auch wenn sie heute nicht mehr durchflossen (z. B. Trockentäler) oder von Gletschern benutzt werden (Gletschertäler).
 
Begriffliches:
 
Taldichte heißt der Grad der fluvialen Zerschneidung eines Gebietes. Wird ein ehemaliges Tal heute nach zwei Richtungen hin entwässert und ist dabei die Wasserscheide kaum erkennbar (Toblacher Feld zwischen Rienz und Drau, Südtirol) oder nur als flache Bodenschwelle ausgebildet (in Gebirgen meist auf dem Mündungsschwemmkegel eines Nebental), spricht man von einer Talwasserscheide.
 
In einem Tal ist der niedrigste, gewöhnlich flache Teil die Talsohle (Talboden, Talgrund); in ihr wird die Verbindungslinie der tiefsten Punkte als Talweg bezeichnet, dem im Allgemeinen auch der Flusslauf (Talbett) folgt. Die Talaue (Aue) ist der Teil des Talbodens, den der Fluss bei Hochwasser überflutet. Die seitwärtigen Begrenzungen eines Tals bilden die Talränder, dazwischen liegen die Talhänge (Talflanke, Lehne, Leite), die man mit »rechts« und »links« in Richtung des Talgefälles benennt. In das Tal bastionsartig vorspringende Hangstücke heißen Talsporne oder Talriegel. In Karstgebieten enden blinde Täler, deren Flüsse versickern, oft vor einer Bergwand. In gewundenem bis mäandrierendem (Mäander) oder ungleichmäßigem Talverlauf wechseln Talengen (mit stärkerem Gefälle) mit Talweitungen (Talbecken oder, besonders im Hochgebirge, Talkessel), was durch unterschiedliche Gesteinsbeschaffenheit, verschieden starke Heraushebung der einzelnen Talabschnitte oder in ehemals vereisten Gebieten durch unterschiedliche Gletscherwirkung bedingt ist.
 
Talformen:
 
Junge Täler oder solche in jungen Hebungsgebieten haben einen v-förmigen Querschnitt: Kerbtal; wo sie besonders tief und eng sind, bilden sie eine Schlucht, im Felsgestein eine Klamm mit senkrechten oder gar überhängenden Wänden. Ein Sohlental entsteht, wenn sich bei Zunahme der Hangabflachung ein Talboden ausbildet; dieser ist entweder aus dem anstehenden Untergrund ausgeschnitten (Felstalboden) oder liegt auf manchmal recht mächtigen Flussaufschüttungen (Aufschüttungstalboden). Ein Sohlental kann die Form eines Kastentals oder eines Muldentals (die Talsohle geht ohne erkennbare Grenzen in die Talhänge über) haben. Täler mit u-förmigem Querschnitt in ehemals vergletscherten Gebirgen, wo durch die Glazialerosion die Talsohle tiefer gelegt und der Talboden verbreitert wurde, heißen Trogtäler. Vielfach münden deren Nebentäler hoch über ihnen (Hängetal) mit einer Mündungstalstufe, die häufig mit Klammen und Wasserfällen ausgestattet ist.
 
Antezedente Täler sind älter als die letzte Gebirgshebung, mit der die Talbildung Schritt halten konnte (z. B. Rheintal im Rheinischen Schiefergebirge). Ein epigenetisches Tal entsteht, wenn der Fluss bei seiner Eintiefung aus weichen Schichten in harten Untergrund gelangt und daher eine Enge und steilwandige Talform bildet (Donaudurchbruch bei Weltenburg/Kelheim). Solche »Durchbruchs-T.« finden sich auch dort, wo Gebirgsketten durchbrochen werden oder das Tal quer zum Streichen der Gesteinsschichten verläuft (Quertäler). »Tektonische Täler« sind alle jene, deren Verlauf eindeutig durch den Schichtbau bedingt ist, z. B. Verwerfungstal (längs einer Verwerfung), Synklinaltal (in einer Schichtmulde), Antiklinaltal (auf einem Schichtsattel verlaufend) oder die Isoklinaltal (in die Flanke eines Schichtsattels eingetieft); bei Letzteren kommt es, weil an beiden Talhängen die Gesteinsschichten gleichsinnig einfallen, leicht zu einer Asymmetrie der Talhänge. Häufiger geht die Talhangasymmetrie (in Europa und Asien mit steilen West-schauenden und flachen Ost-schauenden Talhängen) jedoch auf eiszeitliche Klimaverhältnisse zurück. Wesentliche Hilfsmittel zur Aufhellung der Talgeschichte bietet die Erforschung der Talterrassen (Terrassen).
II
Tal,
 
Josef, eigentlich J. Gruenthal ['gryːn-], israelischer Komponist und Pianist, * Pinne (bei Posen) 18. 9. 1910; studierte in Berlin u. a. bei P. Hindemith, 1934 Emigration nach Palästina; war 1937 Lehrer, 1948-52 Direktor der Jerusalemer Musikakademie, wurde 1951 Dozent an der Hebräischen Universität Jerusalem und leitete dort 1965-71 die musikwissenschaftliche Abteilung; gründete 1961 das Israel. Zentrum für elektronische Musik. Tal komponierte unter Einbeziehung von Elementen orientalischer Musik, auch unter Verwendung elektronischer Mittel, Opern (»Ashmedai«, 1971; »Die Versuchung«, 1976; »Der Turm«, 1987; »Der Garten«, 1988; »Josef«, 1995), das Oratorium »Der Tod Moses'« (1967), fünf Sinfonien, Konzerte und Kammermusik.

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Tal, das; -[e]s, Täler, (dichter.:) -e [mhd., ahd. tal, eigtl. = Biegung, Vertiefung, Senke]: 1. (in der Regel durch einen Wasserlauf hervorgerufener) tiefer Einschnitt in der Erdoberfläche von mehr od. weniger großer Längenausdehnung: ein enges, tiefes T.; das T. verengt sich, öffnet sich; Sie erreichten durch das sich mehr und mehr verengende T. ... La Cachette (Kuby, Sieg 200); über Berg und T.; das Vieh ins T./zu T. treiben; Geröllbrocken, so wie der Berg sie in seinen Bächen zu T. gerollt hatte (Böll, Tagebuch 42); Bullock war völlig erschöpft, die drei Träger gingen bergkrank zu Tal (vom Berg herunter ins Tal; Trenker, Helden 276); Der Schleppzug befand sich auf Bergfahrt, der Holländer fuhr zu T. (flussabwärts; MM 23. 9. 65, 5); Ü die Wirtschaft befindet sich in einem T. (hat schlechte Konjunktur); einer von denen, die im finsteren T. ... wandern (geh.; denen es schlecht geht; Ott, Haie 130); *T. der Tränen (geh.; die Welt mit ihrem Leiden): Zu dir rufen wir, elende Kinder Evas ... in diesem T. der Tränen (Langgässer, Siegel 284). 2. <o. Pl.> Gesamtheit der Bewohner eines Tales (1): das ganze T. war da; Wenn es eine Hochzeit gab, stand das T. Kopf (Faller, Frauen 8).

Universal-Lexikon. 2012.

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